Der sogenannte Enkeltrick ist nach wie vor eine Bedrohung. Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr 6.500 Rufnummern abgeschaltet. Wir erklären, wie Du Dich, Deine Eltern oder Großeltern schützen kannst.
Bekommst Du auch manchmal Nachrichten auf Dein Smartphone mit dieser oder einer ähnlich lautenden Bitte? „Hallo Mama/Papa. Das ist meine neue Handynummer. Kannst du diese Nummer speichern und mir auf Whatsapp schreiben?“ So lautet eine typische Nachricht, mit der Betrüger versuchen, Dich per Smartphone abzuzocken.
Solche Kontaktversuche mit betrügerischer Absicht, bei denen die Betroffenen von angeblichen Verwandten, meist Kindern oder Enkelkindern, angeschrieben werden, werden als „Enkeltrick“ bezeichnet. Die angeblichen Verwandten täuschen dann einen Notfall vor und behaupten, dass sie sofort einen großen Geldbetrag benötigen. Die Kontaktierten sind verunsichert, wollen helfen und überweisen Geld. So werden die Betroffenen unrechtgemäß um ihr Erspartes gebracht.
Bundesnetzagentur: 143.061 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs
Wie zahlreich diese und andere Abzock-Versuche im vergangenen Jahr waren, zeigen Zahlen der Bundesnetzagentur. Diese übernimmt als Aufsichtsbehörde auch Aufgaben im Verbraucherschutz. Die Behörde hat im Jahr 2023 insgesamt 143.061 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs erhalten. Das waren zwar etwas weniger als im Jahr davor, als bei der Behörde 150.387 derartige Beschwerden eingingen. Dennoch lag die Zahl auch 2023 auf sehr hohem Niveau.
Schwerpunkt liegt auf Enkeltrick
Die Behörde berichtet, dass sich Verbraucher über ganz unterschiedliche Themen beschwert hatten, zum Beispiel über unerwünschte Werbefaxe, belästigendes Anrufverhalten, kostenpflichtige Warteschleifen, falsche Pop-up-Fehlermeldungen, Fake-Hotlines sowie über Rufnummernmanipulation.
Der Schwerpunkt der Beschwerden im Jahr 2023 bildeten jedoch unerwünschte SMS- und Messenger-Nachrichten. Diese wiederum wurden von sogenannten „Enkeltrick“-Fällen dominiert. Allein 6.500 Rufnummern wurden in diesem Zusammenhang abgeschaltet, teilt die Bundesnetzagentur mit. Um den Rufnummernmissbrauch zu bekämpfen, hat die Aufsichtsbehörde 2023 insgesamt 9.789 Rufnummern abgeschaltet. So kann sie eine weitere Nutzung dieser Rufnummern für missbräuchliche Zwecke stoppen.
So reagierst Du richtig auf Betrugsversuche per SMS
Die Zahlen zeigen, dass die Enkeltrick-Masche immer noch eine Bedrohung für Verbraucher ist. Was also tun, wenn Du oder ein Verwandter so eine Nachricht erhältst? Hier ein paar Tipps:
- Reagiere nicht auf die Nachricht und blockiere die Rufnummer. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob die Nachricht nicht doch echt ist, ruf Dein Kind, Enkelkind oder Deinen Verwandten über die Dir bekannte Rufnummer (nicht die von der die Nachricht kam) an, und frage nach, ob alles in Ordnung ist.
- Du kannst Dich bei der Bundesnetzagentur über eine unverlangte SMS oder Kurznachricht per Messenger wie WhatsApp oder Telegram beschweren. Auf der Webseite bundesnetzagentur.de kannst Du dazu ein Beschwerdeformular ausfüllen. Dort steht: „Ein Bildschirmfoto von dem Ereignis erhöht die Beweiskraft Ihrer Meldung erheblich!“ Mach also einen Screenshot der Nachricht, falls Du Dich beschweren willst.
- Sei generell immer vorsichtig, wenn es darum geht, persönliche Daten weiterzugeben.
- Sprich mit Deinen Verwandten über die verschiedenen Abzock-Tricks wie Schockanrufe oder den Enkeltrick, damit sie gewarnt sind.
Wenn Du Unterstützung beim Blockieren von Rufnummern auf dem Smartphone oder Deinen Router (wegen unerwünschter Festnetzanrufe) brauchst oder mehr Fragen dazu hast, kannst Du Dich an gern ans uns wenden.
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Diana & Andreas Dötsch
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