Die Vorfreude auf den Sommerurlaub ist großartig. Das Smartphone ist dabei bei vielen einer der wichtigsten Begleiter im Reisegepäck, um informiert und mit Familien und Freunden in Kontakt zu bleiben. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit den Kosten zu befassen, die während des Urlaubs in einem anderen Land für die Smartphone-Nutzung anfallen. Im Ausland telefonieren und surfen Mobilfunk-Kunden nicht mehr im deutschen Netz, sondern in einem ausländischen. Dort gelten andere Tarife. Der Fachbegriff dafür lautet „Roaming“.
Damit im Urlaubsland die Kosten für das Telefonieren, das Versenden von SMS, whatsapp-Nachrichten und das mobile Surfen nicht ausufern, sollten sich Verbraucher vor der Reise darüber informieren, welche Roaming-Gebühren entstehen. Hat der eigene Mobilfunkanbieter möglicherweise Tarifpakete speziell für den Auslandsaufenthalt? Ist EU-Roaming bereits im Vertrag enthalten?
Drei Fragen sind hilfreich:
- Wohin geht die Reise? In den Ländern der EU gelten beispielsweise andere Mobilfunkpreise als in Nordamerika oder in anderen Regionen der Welt.
- Wird mit einem Laufzeitvertrag oder einer Prepaid-Karte telefoniert? Je nach Vertrag unterscheiden sich die Optionen, die die Mobilfunkanbieter für Telefonieren und Datenübertragung im Ausland anbieten.
- Wohin wird im Ausland telefoniert? Innerhalb des Landes, von dort nach Deutschland oder in ein Drittland?
Neue Regelung seit April 2016
Seit dem 30. April 2016 wurden die Roaming-Gebühren in der EU erneut gesenkt. Ab dem 15.06.2017, also in rund einem Jahr, sollen die zusätzlichen Roaming-Kosten in der Europäischen Union weitgehend abgeschafft werden. Bis dahin dürfen die Aufschläge, also die Zusatzkosten für die Smartphone-Nutzung im EU-Ausland, bestimmte Obergrenzen nicht überschreiten.
Diese maximalen Aufschläge auf den Heimattarif gelten:
5 Cent je Minute für abgehende Anrufe, 1,14 Cent je Minute für ankommende Anrufe, 2 Cent je SMS und 5 Cent je Megabyte Datenvolumen bei mobiler Internet-Nutzung.
Des Weiteren darf laut Bundesnetzagentur die Summe aus Inlandspreis und Aufschlag die folgenden Höchstbeträge nicht überschreiten: 19 Cent pro Minute für abgehende Anrufe, 5 Cent für eingehende Anrufe, 6 Cent für SMS und 20 Cent je Megabyte Datenvolumen, jeweils zuzüglich der Mehrwertsteuer.
Die Netzbetreiber bieten mittlerweile Tarifpakete an, in denen das Telefonieren, Versenden von SMS und mobile Surfen im EU-Ausland bereits enthalten ist. Mit den MagentaMobil-Tarifen der Telekom kostet beispielsweise die Mobilfunknutzung in der EU inklusive Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island nicht mehr als im Inland. Auch für Telefonate von einem EU-Land in ein anderes fallen keine zusätzlichen Roaming-Gebühren an.
Reisepakete flexibel dazu buchen
In den Red-Tarifen von Vodafone ist das EU-Roaming ebenfalls enthalten. Das Nachbarland Schweiz ist kein EU-Mitglied, deshalb zählt es bei Vodafone nicht zum EU-Ausland. Dort gelten andere Tarife. Für Prepaid-Kunden in den CallYa-Smartphone-Tarifen fallen die EU-Roaming-Aufschläge weg, wenn sie die Inklusiv-Einheiten ihres Tarifs nutzen. Außerdem können sowohl bei den Marken von Telefonica Germany (zum Beispiel O2), bei Telekom als auch bei Vodafone zu den Prepaid-Tarifen sogenannte Reise- beziehungsweise Roamingpakete dazu gebucht werden. Je nachdem, wie lange man sich in einem anderen EU-Land aufhält, wie viel man telefoniert und surft, kann sich die tage- oder wochenweise Buchung dieses Reisepakets lohnen.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, beim Telefonieren und Surfen im Urlaub Kosten zu sparen. Am besten erkundigen sich Verbraucher bei ihrem lokalen Telekommunikations-Fachhändler, wie sie in ihrem Reiseland am günstigsten kommunizieren.